
Der Igel im Haus: Wie du den Afrikanischen Weißbauchigel artgerecht hältst und warum er spezielle Betreuung braucht
Klein, stachelig und unendlich neugierig – der Afrikanische Weißbauchigel gewinnt als Haustier immer mehr an Beliebtheit.
Doch hinter den niedlichen Stacheln verbirgt sich ein nachtaktives Tier mit ganz besonderen, hochspezialisierten Bedürfnissen.
Wer einen Igel halten möchte, sollte sich sehr gut vorbereiten. Als Sorgenlos-Tiersitting mit eigener Erfahrung wissen wir, worauf es ankommt

1. Die richtige Haltung und das kritische Temperatur-Management
Afrikanische Weißbauchigel sind keine reinen Gruppentiere, können aber unter den richtigen Bedingungen sozial sein und in Gruppen gehalten werden, wenn der Platz stimmt. Du benötigst ein geräumiges, ausbruchsicheres Gehege, das mindestens 2 qm groß ist und keine Gitterstäbe hat, in denen sich die Tiere verfangen könnten.
• Bodengrund: Am besten eignet sich zum Beispiel Hanfeinstreu, das saugfähig und staubarm ist.
• Achtung, Temperatur! Igel benötigen eine konstante Umgebungstemperatur von 22 °bis 24° (normale Zimmertemperatur). Wichtig ist die Wärmezone: Hier sollte eine Wärmelampe oder Heizmatte eine lokale Temperatur von 26° bis 27° bieten. Fällt die Temperatur unter 20°droht die lebensgefährliche Winterstarre!
2. Spezialsicherheit: Einrichtung und Auslauf
• Verstecke: Sorge für genügend Verstecke wie Häuschen, Korkröhren und Tunnel. Ganz wichtig: Die Verstecke müssen so groß sein, dass der Igel, wenn er rückwärts läuft oder sich zusammenrollt, nicht stecken bleiben kann.
• Auslauf statt Laufrad: Igel haben einen großen Bewegungsdrang. Laufräder sind nur bedingt und mit Vorsicht zu genießen, viele Experten raten davon ab. Besser und sicherer ist ein täglicher, gesicherter Freilauf außerhalb des Geheges, um den Bewegungsdrang zu stillen.

3. Fütterung: Der Experten-Blick auf Inhaltsstoffe
Igel sind Insektenfresser, und ihre Ernährung muss proteinreich sein.
• Insekten-Vielfalt: Gib deinem Igel regelmäßig Futterinsekten. Achte auf abwechslungsreiche Arten und vermeide eine einseitige Fütterung oder zu fetthaltige Insekten (wie Wachsmottenlarven).
• Katzen-Nassfutter (Der Profi-Tipp): Als Ergänzung ist auch hochwertiges Katzen-Nassfutter möglich. Hier ist Vorsicht geboten: Es muss einen hohen Fleischanteil aufweisen und einen niedrigen Taurin-Gehalt haben, da Igel diesen Stoff schlechter verstoffwechseln können als Katzen.
• Tabu: Milchprodukte, Obst und Gemüse sind für Igel ungeeignet und können ihnen schaden.
4. Verhalten, Rhythmus und Igel-Hygiene
• Nachtaktiv: Weißbauchigel sind nachtaktiv und sollten tagsüber in ihren Verstecken in Ruhe gelassen werden. Deine Betreuung findet daher respektvoll in den Abendstunden statt.
• Anointing (Das Speicheln): Ein seltsames, aber normales Verhalten ist das sogenannte "Anointing" oder "Speicheln". Nimmt der Igel einen neuen Geruch wahr, produziert er schaumigen Speichel und schmiert ihn sich auf die Stacheln – kein Zeichen einer Krankheit!
• Achtung, Reinigung! (Geruchs-Standard): Führe bei Igeln keine komplette Käfig-Grundreinigung durch. Der Verlust des Eigengeruchs löst bei den geruchsorientierten Tieren massiven Stress und das Speicheln aus. Besser ist eine tägliche Teilreinigung der verschmutzten Bereiche.

Fazit: Sorgenlose Betreuung für Exoten
Ein Afrikanischer Weißbauchigel ist ein faszinierendes Haustier, das mit der richtigen Pflege und viel Empathie ein langes und glückliches Leben führen kann. Bei guter Haltung kann dein Igel etwa 5 bis 8 Jahre, mitunter sogar bis zu 10 Jahre alt werden.
Ihre besonderen Bedürfnisse machen sie zu Tieren, die einen Sitter brauchen, der sich wirklich mit ihren Eigenheiten auskennt.
Wenn du jemanden suchst, der die komplizierten Anforderungen deines Weißbauchigels – von der Temperaturkontrolle bis zum Taurin-Check – versteht und ihn liebevoll und fachkundig betreut, sind wir von Sorgenlos-Tiersitting gerne für dich da!